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Alles über die neuen EU-Energielabels für Heizgeräte

Private Haushalte nutzen rund 30% des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland. Der höchste Anteil beim privaten Energieverbrauch fällt für die Raumwärme bzw. die Heizung an. Aufgrund dessen hat eine verbesserte Energieeffizienz der Heizungsanlagen einen großen Einfluss auf das Gelingen der Energiewende. Je nach Geräteeffizienz können Heizungen sehr viel Energie verbrauchen und erheblich zu den Treibhausgasemissionen beitragen. Um die tatsächliche Umweltfreundlichkeit einer Heizungsanlage sichtbar zu machen werden Energielabels eingesetzt. Im Folgenden Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über die Hintergründe und genauen Angaben von sog. ErP-Labels.

Warum gibt es die neuen Energielabel?

Um das Einsparpotential für jede Heizungsanlage messen zu können, wurden vergleichbare Energieeffizienzklassen notwendig. Bereits im Jahr 2006 entstand der Aktionsplan für Energieeffizienz der EU als Reaktion auf den weltweiten Klimawandel und um eine nachhaltige Energiewirtschaft innerhalb der EU zu erreichen. Die Hauptziele des Aktionsplan sind eine Steigerung der Energieeffizienz, die Sicherung künftiger Energieversorgung sowie eine Verringerung der Emmission fossiler Brennstoffe. Eine der Maßnahmen, die uns heute am deutlichsten begegnet, ist die Förderung energieeffizienter Produkte und Technologien. Um die Energieeffizienz eines Produkts schnell und einfach erfassen zu können, wurden Energielabels in der EU zur Pflicht für viele Produkte.

Was bedeuten die neuen Labels für mich als Verbraucher?

Alle „energieverbrauchsrelevanten Produkte“, also alle Geräte die Energie verbrauchen oder die am Energieverbrauch wesentlich beteiligt sind, benötigen ein Energielabel. Von dieser Beschreibung leitet sich die englische Bezeichnung „Energy related products“, kurz ErP ab. Deshalb werden Energielabels häufig als ErP-Labels bezeichnet.

Für viele Produktarten wie Glühbirnen, Kühlschränke oder Waschmaschinen gibt es die Energielabels bereits seit vielen Jahren. Die Hersteller wurden verpflichtet, ihre Produkte mit dem ErP-Label zu kennzeichnen. Die wichtigste Angabe der Labels klassifiziert die energierelevanten Geräte nach deren Energieeffizienz, wobei der Buchstabe A (A+++ für die höchste Klasse der Energieeffizienz) hierarchisch für besonders effiziente Produkte steht, der Buchstabe G hingegen die schlechteste Energieeffizienzklasse repräsentiert. Bei einer Kaufentscheidung helfen sie bereits maßgeblich, den Energieverbrauch der verschiedenen Modelle zu vergleichen.

Da die Energieeffizienzklassen je Produktkategorie unterschiedlich berechnet werden, können die Produkte verschiedener Hersteller anhand der ErP-Energielabels sehr gut verglichen werden. Prinzipiell kann davon ausgegangen werden, dass die Innovationsförderung der EU durch die Energielabels gut funktioniert. Das bedeutet, dass die Umweltfreundlichkeit der Geräte immer weiter steigen wird und dadurch eine Überarbeitung der Klassifizierung notwendig wird. Ein Produkt aus der Kategorie A+++ könnte somit in wenigen Jahren wieder eine niedrigere Energieeffizienzklasse erhalten.

Das Energielabel nach der ErP-Richtlinie

ErP-Label Heizungen Beispiel erklärt

Ähnlich wie bei den Energielabeln für elektrische Haushaltsgeräte befindet sich an oberster Stelle des Etiketts die Modell- sowie Herstellerbezeichnung. Anders als bei elektrischen Geräten, die an das Stromnetz angeschlossen sind und einen unabhängigen und in sich geschlossenen Energiekreislauf darstellen, so sind Heizgeräte in der Regel Komponenten des gesamten Heizsystems. Aus diesem Grund wird unterhalb des Herstellernamens die Funktion des jeweiligen Heizgerätes angegeben (hier: Raumheizung).

Direkt darunter ist auf der linken Seite eine Skala der Energieeffizienzklassen abgebildet, wobei grün (A+++ bis A) für die effizienteste Klasse steht und rot (G) die ineffizientesten Geräte darstellt.

Unterhalb der Skala wird der Schalleistungspegel in den Innenräumen in Dezibel angegeben. Rechts daneben wird die Wärmenennleistung in Kilowatt angezeigt. Dieser Wert bemisst die von einem Heizgerät abgegebene Wärme, die für das Heizsystem tatsächlich nutzbar ist. Am linken unteren Rand der Plakette lässt sich das Jahr der Einführung des Etiketts ablesen, am rechten unteren Rand die Nummer der EU-Verordnung.

Liste der Energielabel für den SHK-Bedarf

Die Energielabels im Bereich Sanitär, Heizung und Klima fallen unter unterschiedliche Verordnungen der Europäischen Union. Die Verordnungen regeln die Bestimmung der Energieeffizienzklassen im Detail und ermöglichen eine zielgerichtete Justierung der Energieeffizienz-Berechnung für die jeweiligen Produktgruppen. Im Folgenden haben wir Ihnen die verschiedenen Verordnungen und die darunter fallenden Beschreibungen der Energieeffizienzklassen übersichtlich aufgelistet.

Verordnung: VO (EU) 813/2013, VO (EU) 811/2013

Beschreibung Energieeffizienzklasse
Klasse für die jahreszeitbedingte Raumheizungs-Energieeffizienz
Klasse für die jahreszeitbedingte Raumheizungs-Energieeffizienz Mitteltemperaturanwendungen (55°C)
Klasse für die jahreszeitbedingte Raumheizungs-Energieeffizienz Niedertemperaturanwendungen (35°C)
Klasse für die Warmwasserbereitungs-Energieeffizienz
Klasse für die jahreszeitbedingte Raumheizungs-Energieeffizienz der Verbundanlage aus Kombiheizgerät, Temperaturregler und Solareinrichtung
Klasse für die Warmwasserbereitungs-Energieeffizienz der Verbund-anlage aus Kombiheizgerät, Temperaturregler und Solareinrichtung

Verordnung: VO (EU) 814/2013, VO (EU) 812/2013

Beschreibung Energieeffizienzklasse
Klasse für die Warmwasserbereitungs-Energieeffizienz
Energieeffizienzklasse des Warmwasserspeichers
Klasse für die Warmwasserbereitungs-Energieeffizienz der Verbundanlage aus Warmwasserbereiter und Solareinrichtung

Verordnung: VO (EU) 206/2012, VO (EU) 626/2011

Beschreibung Energieeffizienzklasse
Klasse für die Energieeffizienz Kühlung
Klasse für die Energieeffizienz Heizung kältere Klimazone
Klasse für die Energieeffizienz Heizung mittlere Klimazone
Klasse für die Energieeffizienz Heizung wärmere Klimazone

Verordnung: VO (EG) 641/2009

Verordnung: VO (EU) 327/2011

Verordnung: VO (EU) 547/2012

Verordnung: VO (EU) 2015/1189, VO (EU) 2015/1187

Beschreibung Energieeffizienzklasse
Energieeffizienzklasse des Festbrennstoffkessels
Energieeffizienzklasse der Verbundanlage aus einem Festbrennstoffkessel, Zusatzheizgeräte, Temperaturregler und Solareinrichtungen

Verordnung: VO (EG) 244/2009, VO (EU) 1194/2012, VO (EU) 874/2012

Beschreibung Energieeffizienzklasse
Energieeffizienzklasse der Lampe
Energieeffizienzklasse Leuchter genehmigt von/bis
Energieeffizienzklasse LED von/bis

Verordnung: VO (EU) 2015/1188, VO (EU) 2015/1185, VO (EU) 2015/1186

Beschreibung Energieeffizienzklasse
Energieeffizienzklasse des Einzelraumheizgeräts

Verordnung: VO (EU) 2016/2281

Verordnung: VO (EU) 1253/2014, VO (EU) 1254/2014

Beschreibung Energieeffizienzklasse
Energieeffizienzklasse des Zwei-Richtung-Lüftungsgerät

Aufbau und Übersicht des Energielabels

Nach der Erklärung der Kennzeichnungspflicht möchten wir Ihnen nun das Energielabel für die Geräte im Detail erläutern, die in den Bereich der Raumerwärmung, der Wassererwärmung und der Stromerzeugung fallen.

Symbole ErP Label Energielabel Funktion Heizung

Die Funktion des Geräts wird mit einem Symbol dargestellt:</strong >

  1. Raumheizungsfunktion
  2. Warmwasserbereitungsfunktion / Lastprofil
  3. Warmwasserspeicher

Wärmepumpen

Für das Energielabel von Wärmepumpen werden die Energieeffizienzklassen für Mitteltemperatur- (55°C) und Niedertemperaturanwendung (35°C) angegeben. Reine Niedertemperatur-Wärmepumpen müssen einen höheren jahreszeitbedingten Raumheizungs-Energieeffizienzwert erreichen als bei der Mitteltemperaturanwendung um sich für eine bestimmte Energieeffizienzklasse zu qualifizieren, da sich ihre deklarierte Effizienzklassen nur auf die Niedertemperaturanwendung bezieht.

Außerdem unterscheidet das Energielabel der Wärmepumpe zwischen verschiedenen klimatischen Bedingungen (Helsinki: kalt, Straßburg: Durchschnitt, Athen: warm). Angegebene Wärmepumpen-Effizienzklassen beziehen sich jedoch immer auf durchschnittliche klimatische Bedingungen. Die Nennleistung der Wärmepumpe ist jedoch für alle drei Klimazonen auf dem Energielabel angegeben.

Warmwasserbereiter und Kombiheizgeräte

Durchlauferhitzer und Kombiheizer können bei der Warmwasserbereitung nur die Energieeffizienzklasse A erreichen. Die Energieeffizienzklasse A+ wurde Ende 2017 eingeführt. Die Warmwasserbereitungsfunktion wird durch das Symbol des Wasserhahns angezeigt (2). Neben dem Wasserhahn befindet sich das Lastprofil für den vom Hersteller vorgesehenen Warmwasserbereiter oder Kombiheizer (z.B. L bei 3). Für solare Warmwasserbereiter und Kombi-Warmwasserbereiter mit Wärmepumpe beziehen sich die angegebenen Energieeffizienzwerte auf durchschnittliche europäische Klimabedingungen. Kombiheizgeräte mit gas- und ölbefeuerten Boilern als auch Wärmepumpen sind mit einer doppelten Energieeffizienzklasse gekennzeichnet, für die Raumheizfunktion (1) und die Warmwasserbereitungsfunktion (2).

Warmwasserspeicher

Warmwasserspeicher (3) können erst seit 2017 die Energieeffizienzklasse A+ erreichen. Neben der Energieeffizienzklasse gibt das Energielabel bei Warmwasserspeichern auch Wärmeverluste und Wasserspeicherung an. Die Einstufung der Energieeffizienzklassen hängt vom Speichervolumen ab.

Zusätzliche Angaben

Für Raumheizgeräte, Warmwasserbereiter und Warmwasserspeicher

ErP-Label Heizungen Beispiel erklärt
  1. Schallleistungspegel Innenräume
  2. Schallleistungspegel im Freien
  3. Angabe für Niedertemperatur-Wärmepumpen, mit Temperaturkarte Europas, Wärmenennleistung inkl. Zusatzheizgeräte
  4. Angabe für Wärmepumpen mit Temperaturkarte Europas, Wärmenennleistung für Mittel- und Niedertemperaturanwendungen inkl. Zusatzheizgeräte
  5. Solarbetriebene Warmwasserbereiter mit Angabe des jährlichen Stromverbrauchs oder des jährlichen Brennstoffverbrauchs sowie einer Solarkarte
  6. Warmwasserspeichervolumen
  7. Wärmenennleistung des Geräts
  8. Konventioneller Warmwasserbereiter mit Angabe des jährlichen Stromverbrauchs oder des jährlichen Brennstoffverbrauchs
  9. Warmwasserbereiter mit Wärmepumpe, die für den ausschließlichen Betrieb zu Schwachlastzeiten geeignet sind
  10. Zusätzliche Stromerzeugungsfunktion (KWK)

Welche Besonderheiten zum EU-Energielabel gelten für Verbundanlagen?

Heutzutage bestehen die meisten Heizungsanlagen nicht nur aus einem Heizkessel, sondern aus mehreren Komponenten die das gesamte Heizsystem im Verbund bilden. Bei diesen sogenannten Verbundanlagen wird die Energieeffizienz des Systems in einem kombinierten Paketlabel dargestellt. Für jede Komponente wird hierfür ein seperates Label erstellt, das Aufschluss über Energieeffizienz, Heizleistung, Wirkungsgrad und Schallleistungspegel jeder Kombination gibt. Aus diesen Daten errechnet sich dann die Effizienz des kompletten Heizsystems, die dem Verbraucher in Form eines Paketlabels sowie eines Datenblattes ausgehändigt wird. Wenn alle Komponenten vom Hersteller als vorkonfiguriertes Paket bereitgestellt werden, kann der Hersteller das Paketlabel vorab ausstellen. In diesem Fall können erhalten Sie das Verbundslabel auch über heizung-billiger.de. Beim Verkauf eines Pakets von Modulen verschiedener Hersteller muss der Installateur die Energieeffizienzklasse des Moduls anhand der energetischen Eigenschaften des Moduls selbst ermitteln und dem Endverbraucher mitteilen.

Die Kennzeichnungspflicht von Heizgeräten gilt nicht nur für neuere Geräte, sondern auch für Heizkessel die älter als 15 Jahre sind. In Deutschland macht das rund zwei Drittel aller Heizungsanlagen aus. Das Labeling der Heizungssysteme wird vom Bezirksschornsteinfeger übernommen. Die Kosten hierfür übernimmt die Bundesregierung.

ErP-Label Heizungen Beispiel erklärt

Auf den ersten Blick gleichen sich beide Etiketten: Die Energieeffizienz der Geräte wird durch ein farbiges Balkendiagramm dargestellt, wobei grün besonders für energieeffiziente Geräte steht, rot hingegen für ineffiziente Geräte. Neu ist, dass die hierarchisch höchste Klasse der Energieefizienz bei Neugeräten von A++ auf A+++ erweitert wurde. Zudem repräsentiert der Buchstabe D bei den Labels für neue Produkte die schlechteste Stufe der Effizienz, da Geräte die darunter fallen (Energieeffizienzklasse E), nicht mehr verkauft werden dürfen.

Des Weiteren wird bei neuen Heizgeräten zusätzlich mit dem Wert der Wärmenennleistung Aufschluss über den Wirkungsgrad des Geräts gegeben. Zudem wird z.B. die vom Gerät verursachte Lärmbelästigung mit einer Angabe der Betriebslautstärke in db beziffert.

Gelten die neuen Energielabels 2021 auch für Heizungsanlagen?

Aufgrund immer fortschreitender technischer Innovationen wurden 2021 die bestehenden ErP-Labels für viele Produktgruppen überarbeitet. Obwohl sich die Energielabels für zahlreiche Verbrauchs-Geräte aktualisiert hat, gelten für Heizungsanlagen und Heizgeräte noch die bisherigen Label aus dem Jahr 2015. Eine Anpassung für Heizungen und Warmwasserbereiter ist für das Jahr 2030 angedacht. Genau wie die alten Energielabel wird die Effizienz des jeweiligen Gerätes anhand eines farbigen Diagramms dargestellt. Eine Ampelskala markiert die Energieeffizienz von rot bis grün. Das neue Etikett streicht die Plusklassen A+++, A++, A+ und kategorisiert die energetische Effizienz von A (beste Klasse) bis G (schlechteste Klasse). Dies gilt aber wiederum nur kurzfristig und hat zum Zweck, Hersteller auch in Zukunft zu einer stetigen Verbesserung ihrer Technologien zu animieren. Zusätzlich befindet sich auf den Labels ein QR-Code, den der Verbraucher per Smartphone scannen kann, um weitere Informationen über das Gerät zu erhalten.

Welche Heizungen entsprechen welcher Energieeffizienzklasse?

Für die Kennzeichnung von konventionellen Heizkesseln ohne erneuerbare Energie oder Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) werden im Allgemeinen die Energieeffizienzklassen A bis G verwendet. Für das Label A+ muss der Kessel Wärmeenergie auf Basis von Kraft-Wärme-Kopplung oder Quellen erneuerbarer Energie erzeugen. Von sehr ineffizient und veraltet bis modern und sehr effizient: in dieser Tabelle erhalten Sie einen groben Überblick darüber, welche Heizungsart welcher Energieeffizienzklasse entspricht.

Quelle: Das Energielabel für Heizungen</a >
Effizienzklasse Einordnung Heizungstyp
A+++ extrem effizient/mit erneuerbaren Energien betrieben • Holzheizungen
• sehr effiziente Wärmepumpen in Verbindung mit erneuerbaren Energien
• sehr effiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
• Solarthermie als Ergänzung zu herkömmlichen Wärmeerzeugern
A++ besonders effizient/mit erneuerbaren Energien betrieben • Wärmepumpe in Verbindung mit Erdwärme
• mit Solarwärme betriebene Luft-Wärmepumpe
• kleines Blockheizkraftwerk für Holz (bis 50 kW Leistung)
• Niedertemperaturkessel für Holz in Verbindung mit Solarwärme-Anlage
A+ sehr effizient/mit erneuerbaren Energien betrieben • Brennwertkessel für Öl oder Gas in Verbindung mit Solarwärme-Anlage
• Luft-Wärmepumpe
• kleines Blockheizkraftwerk (bis 50 kW Leistung)
• Niedertemperaturkessel für Holz
A, B effizient/Stand der Technik • Brennwertkessel für Gas und Öl
C, D ineffizient/veraltet • Niedertemperaturkessel für Gas und Öl
• Standardkessel für Gas und Öl

Worauf muss bei den neuen Heizungs-Energielabels geachtet werden?

Als wichtigster Faktor bei der Bewertung der Energieeffizienzklasse eines Energielabels ist grundsätzlich der Stromverbrauch eines Gerätes unter Berücksichtigung dessen Wirkungsgrades zu nennen. Bei elektrischen Geräten wie Kühlschränken, Gerfrierschränken oder Fernsehern fällt diese Berechnung relativ einfach aus, da sie direkt am Stromnetz angeschlossen sind und einen in sich abgeschlossenen Stromkreislauf bilden. Im Heizungsbereich hingegen stellen Raumheizgräte, Warmwasserbereiter, Kombiheizgeräte und Warmwasserspeicher immer nur eine Komponente des gesamten Heizungssystems, bzw. des Trinkwarmwasserbereitungssystems dar. Deshalb fällt die Energiebilanz des tatsächlichen Verbrauchs dieser Heizungskomponenten ungleich komplexer aus, hinzu kommen erschwerende Faktoren wie die Hausdämmung, die den Grad der Effizienz der heizungstechnischen Geräte zusätzlich beeinflussen können.

Bei Heizungs- und Trinkwarmwassersystemen ist es insbesondere wichtig alle einzelnen Komponenten des Systems möglichst optimal aufeinander abzustimmen. Zusätzlich ist es von großer Bedeutung, dass das Gesamt-System ordnungsgemäß installiert, betrieben und regelmäßig gewartet wird. Nur so lassen sich die im Energielabel ausgewiesenen Energieeffizienzklassen auch realistisch erreichen. Für den Endnutzer ist eine fachkundige Beratung bei der Auswahl der jeweiligen Komponenten des Heizsystems durch einen ausgewiesenen Fachhandwerker oder Planer in jedem Fall empfehlenswert.

Bei der Auswahl von einzelnen heizungstechnischen Geräten oder gesamten Produktpaketen gilt es weiterhin auf unterschiedliche Skalierungen bei der Angabe der Energieeffizienzklasse zu achten: Die höchste Energieeffizienzklasse A+++ können grundsätzlich nur komplette Produktpakete erreichen, während einzelne Komponenten wie Warmwasserspeicher und Warmwasserbereiter maximal die Klasse A aufweisen können. Raumheizgeräte können wiederum maximal ein A++ erreichen.

Zudem unterscheiden sich die Anforderungen zum Erreichen einer Energieeffizienzklasse zum Teil deutlich. So kann beispielsweise ein Warmwasserspeicher als Einzelgerät die Energieeffizienzklasse B **aufweisen, als Bestandteil eines Kombiheizgerätes oder eines Produktpakets (abhängig vom jeweiligen Lastprofil) jedoch ein A+, oder sogar ein A++ erzielen.

Aus diesem Grund lassen sich die zu erwartenden Energiekosten einzelner Energieträge nicht exakt aus deren Energieeffizienzklasse ableiten. Die ausgewiesene Energieeffizienzklasse soll dem Verbraucher immer nur einen Anhaltspunkt und Entscheidungskriterium bei der Auswahl des richtigen heizungstechnischen Produkts oder Produktpakets liefern. An dieser Stelle möchten wir Sie nochmals auf eine Beratung eines Fachhandwerkers oder Planers verweisen. Nur dieser kann gezielt feststellen, ob das jeweilige Raumheizgerät, der Warmwasserbereiter, das Kombiheizgerät oder der Warmwasserspeicher für einen reibungslosen Betrieb in Ihrem Heizungs- und/oder Trinkwarmwassersystem geeignet ist.

Weitere Informationen

Nutzen und Vorteile des neuen Energielabels</a > label2020.eu

Artikel Recherche für ErP-Labels (SHK-Artikel)</a > heizungslabel.de

Das neue EU-Energielabel (BMWiKl)</a > deutschland-machts-effizient.de

Heizung modernisieren: Problemlösungen & Austausch</a > co2online.de

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