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In der Regel wird mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs im Wohnbereich beim Heizen verbraucht (Umweltbundesamt, 11/2018). Bewusstes Heizen und Lüften können neben baulichen Maßnahmen wie einer Wärmedämmung dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken. Die folgenden Tipps sind allgemein formuliert und haben je nach thermischer Hülle des Gebäudes unterschiedliche Einsparpotentiale.

Fenster abdichten

Schließen Sie die Rollläden nachts - dadurch wird der Wärmeverlust durch das Fenster um rund 20 Prozent reduziert. Geschlossene Vorhänge verstärken diesen Effekt und tragen dazu bei, die Heizkosten zu senken. Diesen Tipp gilt es vor allem in unzureichend gedämmten Altbauten zu beachten. Wurden in Neubauten oder sanierten Gebäuden hochwertige Fenster verbaut, ist der Wärmeverlust an dieser Stelle bereits eingeschränkt. Heizkörper sollten in keinem Gebäude mit Vorhängen oder Möbeln bedeckt sein - sonst kann sich die erwärmte Luft nicht im ganzen Raum verteilen.

Finden der richtigen Raumtemperatur

Schon wenige Grad können den Energieverbrauch stark beeinflussen. Im Wohnbereich ist in der Regel eine Temperatur von 20 bis 22 Grad Celsius ausreichend. In der Küche sind in der Regel etwa 18 Grad ausreichend, im Schlafzimmer 17 bis 18 Grad Celsius. Allerdings sollte es dort nicht kälter werden, sonst steigt das Schimmelpilzrisiko. Im Bad kann es etwas wärmer sein, 22 Grad Celsius sind hier ideal. Nachts können Sie die Heizung in der Regel abschalten. Um ein Gleichgewicht zwischen "Energie sparen" und "so wenig Energie wie möglich zum Nachheizen verbrauchen" zu erreichen, hilft es, die Temperatur in Wohn- und Arbeitsräumen nachts um 4 bis 5 Grad Celsius zu senken. Es sollte nicht mehr sein, da sonst zu viel Energie zum Wiederaufheizen benötigt wird.

Einstellen der Temperaturregelung

Ein Thermostatventil hält die Temperatur im Raum konstant und drosselt die Wärmezufuhr bei Sonnenschein oder bei Anwesenheit vieler Menschen. Stufe 3 entspricht etwa 20 Grad Celsius. Je genauer ein Thermostatventil die Raumtemperatur halten kann, desto geringer ist der Energieverbrauch. Mit modernen elektronischen Heizkörperthermostaten können Sie 4 bis 8 Prozent Heizenergie einsparen. Programmierbare Thermostatventile haben den Vorteil, dass die Räume zu den eingegebenen Zeiten automatisch auf die gewünschte Temperatur erwärmt werden. So können Sie rund 10 Prozent an Heizenergie einsparen. Reduzieren Sie die Raumtemperatur nachts oder bei längerer Abwesenheit auf 17 bis 18 Grad Celsius (darunter besteht Risiko von Schimmelbildung). Allgemeine Temperatureinstellungen wie die Nachtabsenkung sollten direkt am zentralen Steuergerät des Kessels vorgenommen werden. Bei der Programmierung der Nachtabsenkung ist die thermische Hülle des Gebäudes zu beachten. Die Reduzierung der Innentemperatur bedeutet gegenüber einer gleichbleibenden Innentemperatur eine Einsparung der eingesetzten Heizenergie. Da das Temperaturgefälle zwischen der Innen- und Außentemperatur kleiner wird, flieht weniger Wärme durch die Gebäudehülle. Ist das Gebäude bereits mit einer guten Dämmung versehen, verringert sich das Einsparpotential durch eine Nachtabsenkung.

Regelmäßige Belüftung

Eine regelmäßige Belüftung während der Heizsaison ist sehr wichtig, auch wenn es draußen kalt ist. Frische Luft reduziert die Feuchtigkeit im Wohnraum und sorgt für eine gute Luftqualität. So geben die Menschen in einem Vier-Personen-Haushalt täglich rund zwölf Liter Feuchtigkeit an die Luft ab – zum Beispiel durch Atmen, Duschen, Kochen und Waschen. "Stoßlüften" ist besonders wirksam, d.h. alle Räume bei vollständig geöffneten Fenstern mehrmals täglich etwa fünf Minuten lang kräftig zu belüften, anstatt die Fenster dauerhaft zu kippen.

Vorbeugung von Schimmelpilzen

Schimmel entsteht, wenn es in den Wohnräumen konstant zu feucht ist. Spätestens wenn sich die Wände nass anfühlen oder es auf der Innenseite der Fensterscheiben tropft, ist es höchste Zeit zum Lüften! Wenn Sie kalte Außenwände haben, wie es z.B. in einigen Altbauten der Fall ist, sollten Sie Möbelstücke einige Zentimeter von der Wand entfernt platzieren. An Wänden kann sich Feuchtigkeit ansammeln, die Schimmelpilze und Bakterien zum Wachsen bringen kann. Dies kann zu allergischen Reaktionen oder Reizungen in den Atemwegen führen. In der Regel sind Heizen und regelmäßiges Lüften das beste Mittel, um Feuchtigkeit und Mehltau zu verhindern. Natürlich sollte das Gebäude auch baulich intakt sein, damit keine Feuchtigkeit in die Wände und Böden eindringen kann.

Heizung mit Kaminen und Kachelöfen

Je nach zu verbrennendem Material (z.B. Holz oder Kohle) emittieren Schornsteine verschiedene flüchtige und schwerflüchtige Chemikalien. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) sind besonders gefährlich, da sie Krebs verursachen können. Auch Schwermetalle werden freigesetzt, insbesondere bei der Verbrennung von Kohle. Das größte Problem ist jedoch die Staubemission. Moderne Schornsteine verfügen über eine Mehrfachverbrennung und einen sorgfältig ausgestatteten Luftkanal, so dass die Emissionen nicht vollständig reduziert werden, aber dennoch im Vergleich zu Altgeräten deutlich gesenkt werden. Jeder Schornstein muss vor der Inbetriebnahme durch den Schornsteinfeger überprüft werden. Nur trockenes und gereiftes Holz darf verbrannt werden und die Ofentür sollte nur geöffnet werden, wenn das Holz durch glühendes Rot gebrannt ist. Achten Sie beim Wechseln der Asche darauf, dass keine Asche in der Wohnung verteilt wird.

Altbauten mit hohem Energieverbrauch

Bei Altbauten, die überdurchschnittlich Energie verbrauchen, ist die Beratung eines zertifizierten Energieberaters unverzichtbar. Auf der folgenden Website https://www.energie-effizienz-experten.de finden Sie Experten und Energie-Effizienz Experten für private Bauherren sowie für Unternehmen und Kommunen. Nach einer Energiediagnose des Objekts werden die größten Einsparpotentiale deutlich. Zudem erfahren Sie im Detail, wie eine Energieeinsparung bei Ihrer Immobilie möglich ist. Zunächst stehen viele Maßnahmen für energetische Sanierungen zur Auswahl, die sich je nach Budget und möglichen staatlichen Zuschüssen eingrenzen lassen. Eine Energieberatung skizziert zudem einen nützlichen Plan, in welcher Reihenfolge die Maßnahmen ausgeführt und finanziert werden können. Bei Mietobjekten mit Energieeinsparpotential ist zu empfehlen, dem Hausbesitzer diese Vorgehensweise zu empfehlen.

Vorteile einer umfassenden Energieberatung

Um den Energieverbrauch im Haushalt zu reduzieren helfen je nach Alter und Zustand des Gebäudes bereits die oben genannten Hinweise. Allerdings muss erwähnt werden, dass beispielsweise eine unsachgemäße Innendämmung dazu führen kann, dass schnell Schimmel ensteht. Insbesondere bei unzulänglich gedämmten Gebäuden ist grundsätzlich anzunehmen, dass eine Abdichtung ebenfalls erfordert, die Belüftung des Gebäudes zu verändern. Teilweise ist eine aktive Belüftung durch Fenster und Türen ausreichend, in vielen Fällen sollte eine mechanische Lüftungsanlage installiert werden. Wird bei einer energetischen Sanierung nicht auf alle Aspekte der Beheizung und Lüftung geachtet, kann in kurzer Zeit eine schlechte Luftqualität und Feuchtschäden entstehen. Bei gut gedämmten Neubauten oder Passivhäusern sind z.B. die Einsparpotentiale über eine Absenkung der Raumtemperatur in der Nacht marginal. In modernen Gebäuden ist hingegen das Lüftungsverhalten für den Heizenergieverbrauch entscheidend. Hier gilt, das richtige Maß zwischen ausreichender Luftqualität, Abfuhr von Feuchte und minimalem Energieverbrauch zu finden. Auch an dieser Stelle empfehlen sich mechanische Lüftungssystem. Allgemein ist festzuhalten, dass mit einer Beratung durch einen zertifizierten Energieberater wesentlich effizientere Sanierungen zu erwarten sind.

Profitieren Sie von einer Energieberatung

Wenn Sie eine professionelle Energieberatung in Anspruch nehmen, erstellt der Experte nach einer gründlichen Analyse Ihres gesamten Gebäudes einen individuellen Sanierungsfahrplan. Unter Berücksichtigung des Finanzrahmens erhalten Sie Informationen über aktuelle staatliche Förderprogramme. Am Ende erhalten Sie entweder einen Fahrplan für eine komplette energetische Sanierung oder für eine schrittweise Modernisierung durch Einzelmaßnahmen, wie der Anschaffung einer neuen Heizung. Von den Kosten einer Energieberatung erhalten Sie 60% vom Staat zurück, die für Ein- und Zweifamilienhäuser auf 800€ und für Gebäude mit mehr als drei Wohneinheiten auf 1.100€ gedeckelt sind. Für Wohnungseigentümergemeinschaften gibt es weitere 500€, wenn der Sanierungsfahrplan vom Energieberater bei einer Eigentümerversammlung vorgestellt wird. Diese Förderung wird für gewöhnlich vom Energieberater selbst bei der BAFA beantragt. Alle Details zum Förderprogramm des BAFA gibt es auf der Seite Deutschland macht’s effizient.

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